Wie wollen wir unseren Wohnbestand gestalten? Die demographische Entwicklung macht eine Lösung schwierig.

Die Modernisierung des Wohnbestandes in der Schweiz ist ein komplexes und heikles Unterfangen. Die Herausforderung wird dabei nicht nur durch technische und finanzielle Aspekte bestimmt, sondern auch massgeblich durch die politische Ökonomie beeinflusst.
Gerade in unserem Land gestaltet sich diese Aufgabe aber besonders komplex, nicht zuletzt wegen der besonderen Struktur der direkten Demokratie, die den BürgerInnen über alle Ebenen hinweg umfassende Mitwirkungsrechte garantiert.
Ist mit einer «Diktatur» des etablierten Bürgertums 50+ zu rechnen?
Bereits heute, und voraussichtlich noch ausgeprägter in Zukunft, dominieren vermögende BürgerInnen über 50 Jahren und ihre Familien die politischen Entscheidungsprozesse. Sie verfügen über massgebliche Ressourcen, die an den Wohnungsbestand und an die Raumplanung gekoppelt sind. Diese Gruppe, wir bezeichnen sie an dieser Stelle als «etabliertes Bürgertum» – charakterisiert durch ihren Zugang oder den erwarteten Zugriff auf das Sozialkapital des Landes –, hat oft andere Prioritäten als Personen ausserhalb dieser Gruppe, insbesondere wenn es um vermögensrelevante Fragen geht:
  • Immobilien: Für viele im «etablierten Bürgertum» hat der Besitz und Wert von Immobilien zentrale Bedeutung
  • Urbanisierung: Die Entwicklung und das Wachstum von Städten beeinflussen direkt die Immobilienwerte und die Lebensqualität
  • Vorsorgeplanung: Für alle im «etablierten Bürgertum», die sich mit ihrer Altersvorsorge beschäftigen, sind politische, gesellschaftliche und unmittelbare Entwicklungen im Umfeld entscheidend.
  • Steuerpolitik: Die Struktur und Höhe der Besteuerung, ebenso wie steuerähnliche Abgaben (z.B. Massnahmen zur Steuerung der Inflation) und das allgemeine Zinsniveau, können signifikante Auswirkungen auf das Vermögen und Einkommen haben
Mangelnder politischer Anreiz, die Anliegen ausserhalb der dominierenden Gruppe zu vertreten
Die aktuellen demografischen und wirtschaftlichen Entwicklungen deuten darauf hin, dass Parteien wenig Anreiz verspüren, die Interessen von Bevölkerungsgruppen ausserhalb des etablierten Bürgertums, wie z.B. jüngeren und zukünftigen Generationen ohne direkten Zugriff auf das Sozialkapital, in den Vordergrund zu rücken. Wenn die Mehrheit der Stimmberechtigten und des Vermögens typischerweise bei den über 50-jährigen Mitgliedern des etablierten Bürgertums konzentriert ist, könnte dies die politische Agenda massgeblich beeinflussen.
Innovation als Schlüssel zur Gestaltung von Lösungen
Angesichts dieser Ausgangslage ist es unerlässlich, dass sowohl wirtschaftliche als auch politische Akteure innovative Lösungsansätze entwickeln. Diese sollten ausgewogene Kompromisse bieten, um einen gesellschaftlichen Konsens zu erzielen. Solche innovativen Ansätze können aus ganz verschiedenen Bereichen stammen –Technik, Informationswissenschaft, Finanz-Engineering oder auch Rechtswesen.
Unabhängig von Ihrer aktuellen Situation helfen wir Ihnen weiter und navigieren Sie auch durch besondere Umstände. Kurz gesagt: Mit uns bleiben Sie sowohl jetzt als auch in Zukunft in Immobilienfragen fit
Magdalena
Magdalena Haslinger
Architektur & Entwicklung
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